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Geschichtliches zur Stöckenburg

Die Stöckenburg ist der älteste besiedelte Teil in der ganzen Region und die evangelische Kirchengemeinde trägt noch heute diesen Namen. Schon in der Jungsteinzeit war der Bergrücken bewohnt. Grabungsfunde, zu sehen im Natur- und Heimatmuseum, beweisen das. Vor und nach Christi Geburt waren Kelten ansässig und hatten eine Fliehburg dort. 822 wird von Kaiser Ludwig dem Frommen bestätigt, dass durch den fränkischen Hausmeier Karlmann im Jahr 741 auch die Stöckenburg im Mulachgau dem neu gegründeten Bistum Würzburg einverleibt worden ist. 845 und 899 folgten weitere urkundliche Bestätigungen.

Der Bergvorsprung gegenüber der heutigen Stadt Vellberg war Mitte des 8. Jahrhunderts mit einer Burg befestigt, die eine dem hl. Martin geweihte Kirche besaß. Der Name stammt von dem heraustretenden Bergstock als die Stockheimer Burg. Die Vorgängerin der heutigen Martinskirche von 1435 wurde wohl Ende des 6. Jahrhunderts von den christianisierten Franken gebaut, als sie nach der Schlacht bei Köln 496 die Alemannen in den heutigen Raum Ellwangen verdrängten. Die Kirche ist als älteste der Region die Urkirche; von hier aus wurde das Christentum verbreitet. Die Stöckenburg war bis ins 10. Jahrhundert Sitz des Gaugrafen im Maulachgau. Im Umkreis waren die Grafen von Comburg bedeutendste Familie. Deshalb wird die Comburg als Nachfolgerin der Stöckenburg angesehen. Das Königtum hat aber noch einige Rechte bewahrt, wie die Schenkungen von Heinrich II. und Konrad II. anfangs des 11. Jahrhunderts beweisen.

Als am Ende des 11. Jahrhunderts der Adel begann, sich Höhenburgen zu bauen, wäre eine Neubefestigung der Stöckenburg naheliegend gewesen. Aber es wurde auf dem Feldberg gegenüber eine neue Burg, die Vellberg, errichtet. Das lässt auf kein gutes Einvernehmen mit dem Bischof Adalbero schließen. Der Einfluss der Vellberger beschränkte sich anfänglich auf das Recht der Beerdigung, deshalb blieb die Martinskirche bis zum Aussterben des Geschlechts deren Grablege. Die Pfarrei ist zum erstenmal 1285 in der Würzburger Kurie erwähnt. 1336 ist unter den Zeugen eines Kaufes auch Friedrich, Kirchherr zu Stöckenburg. Das Bistum Würzburg behielt seine Rechte an der Martinskirche in der Stöckenburg bis 1404, ehe Bischof Johannes diese an ein Stift in Öhringen übertrug. Die Einkünfte der Stöckenburger Pfarrpfründe stammten aus 9 Dörfern: Eschenau, Vellberg, Dörrenzimmern, Sulzdorf, Herlebach, Jagstrot, Scheffach, Altdorf und Talheim.